Kämpferischer Auftakt in der Metall-Tarifrunde

Die Metall-Tarifrunde nimmt Fahrt auf. Am 11. Februar fanden 2 kämpferische Aktionen statt – eine vor dem Mercedes-Benz Werk Untertürkheim mit ca. 250 Vertrauensleuten und eine in Feuerbach mit rund 500-600 Beschäftigte von Bosch, Coperion, KBA MetalPrint und Mahle Behr. Bei beiden Aktionen wurden die Angriffe der jeweiligen Konzernvorstände auf Arbeitsplätze und betriebliche Standards gut verbunden mit den tariflichen Forderungen der zur Zeit laufenden Tarifrunde.

Vom Stuttgarter Krisenbündnis überbrachte Norbert Heckl unseren Solidaritätsgruß.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

es war in den Reden schon viel von Solidarität zu hören, ich möchte Euch im Namen des Stuttgarter Krisenbündnisses und des DGB-Stadtverbands solidarische Grüße überbringen und Euch in Eurem Kampf bestärken.

Das Krisenbündnis hat sich gegründet, um sich gegen das Abwälzen der Krisenlasten auf die arbeitende und lernende Bevölkerung zu wehren. Die Pandemie hat noch einmal deutlich gemacht, was alles schief läuft in unserem Land. Wir wollen daher auch nicht zum schlechten Zustand „vor Corona“ zurück, sondern Konsequenzen aus der Krise ziehen; es muss beispielsweise mehr Geld für die öffentliche Gesundheitsversorgung locker gemacht werden, Privatisierungen von Krankenhäusern wieder rückgängig gemacht werden, mehr Geld in die Bildung und Erziehung unserer Kinder gesteckt werden.

Die Krise unseres Wirtschaftssystems, die durch die Pandemie beträchtlich verstärkt wird, soll nach dem Willen der Unternehmerverbände von uns allen getragen werden, während sie die Krise dazu benutzen wollen, Arbeitsplätze zu vernichten und Betriebe zu verlagern und die Lohnkosten zu drücken. Dazu passt auch die von Euch schon angeprangerte Unverschämtheit von Südwestmetall zu sagen, es gäbe nichts zu verteilen, erst 2022 könne man frühestens wieder über Lohnerhöhungen reden. Stattdessen kamen sie sogar mit Gegenforderungen wie Kürzungen von Überstunden- und Nachtzuschlägen und Verschlechterungen bei den Rentenregelungen.

Schon bei den Tarifauseinandersetzungen im letzten Jahr im Öffentlichen Dienst haben die Arbeit-geber die Coronapandemie als Ausrede genutzt, die Forderungen von Ver.di als „völlig überzogen in der jetzigen Zeit“ hinzustellen – genau wie bei Euch! Und genau wie bei Euch haben sie darauf spekuliert, dass Arbeitskämpfe in Coronazeiten nicht möglich sind. Ver.di hat ihnen das Gegenteil be-wiesen, und auch ihr zeigt mit Eurer Aktion, dass es möglich ist – und ihr werdet es ihnen in den nächsten Wochen ebenso beweisen.

Dabei stehen wir an Eurer Seite und wünschen Euch viel Erfolg, denn Eure Auseinandersetzungen sind Teil der Kämpfe gegen das Abwälzen der Krisenlasten.

Weitere Infos und Fotos zu den Kundgebungen unter:

https://www.stuttgart.igm.de/news/meldung.html?id=98494

https://www.stuttgart.igm.de/news/meldung.html?id=98501

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.protest-in-untertuerkheim-und-feuerbach-wie-die-beschaeftigten-in-der-pandemie-um-ihre-jobs-kaempfen.da4cad81-b263-48f6-a941-6ff8c66ec455.html

https://www.facebook.com/IGMetallStuttgart/videos/421686628898614/?__xts__[0]=68.ARBKTpr6CxnIIVCjgo3Pxlks113x9j10IRDM5DNnSO7EBUshwYZziXZMrPlQzRVHkGOa-1XFsr3Gv9kjXYBkv8UF0cyH44jwVfXNHdn6bQbBJF35WMRQXRll7mXQmHeBB5x0OM-WJCh8iY9pvsJKXWd7T39s8uRfP1uJcdt3bUH1bqsKw5IuKvAkQtri8dzzBhXj-rj2hOREfxBTpYKh4E7QSA