80. JAHRESTAG DES ÜBERFALLS VON NAZI-DEUTSCHLAND AUF DIE SOWJETUNION

Am Samstag, 26. Juni nahmen zwischen 100 und 150 Interessierte an der Kundgebung des Bündnisses teil und gedachten des Überfalls und der Leiden der sowjetischen BürgerInnen. “Nie wieder sollte Krieg von deutschem Boden ausgehen: Das war nach 1945 Konsens in der deutschen Bevölkerung. Wir haben heute die besondere Verpflichtung gegenüber den Menschen in Russland, dafür Sorge zu tragen, dass von deutschem Boden Friedenspolitik ausgeht“, so Christa Hourani in der Anmoderation dieser Gedenkveranstaltung.

Moderation Bündniskundgebung 80 JT Überfall Sowj 2

Lothar Letsche, Historiker und in der VVN aktiv, beleuchtete in seiner Rede die historischen Hintergründe.

Rede Lothar Letsche 80 JT Überfall Sowj

Günther Baltz, evangelischer Pfarrer i.R, sprach über die Verantwortung der Christen für den Frieden, die sich aus ihrem Versagen während des Deutschen Faschismus ergibt.

Baltz_Demo_26_06_21

Jürgen Wagner, von der Informationsstelle Militarisierung (IMI) Tübingen, befasste sich in seiner Rede mit der heutigen Friedensbedrohung.

Rede IMI Defender Europe 21 Jürgen Wagner

Cuno Brune-Hägele, Geschäftsführer von ver.di Stuttgart erläuterte die Aufgaben der Gewerkschaften in der Friedenspolitik.

Rede Cuno Brune-Hägele 80 JT Überfall Sowj

“Die Marbacher” begleiteten die Gedenkkundgebung mit antifaschistischen und Friedensliedern.

Außerdem haben wir einen Brief an die Bürgermeisterin, die Gemeinderäte und die BürgerInnen von Samara – Stuttgarts Partnerstadt – verlesen und beschlossen (siehe Moderationstext). In ihm drücken wir unser tiefes Mitgefühl für das unbeschreibliche Leid aus, das durch diesen Vernichtungskrieg des Deutschen Faschismus den Menschen der damaligen Sowjetunion angetan wurde.

Bei unserer Recherchen in den letzten Wochen über sowjetische Denkmäler in Stuttgart mussten wir mit Erschrecken feststellen, dass viele Denkmäler nicht gekennzeichnet sind, Hinweisschilder fehlen, sie nicht gepflegt werden, die Inhalte nicht erkennbar sind usw. Doch Mahnmale sollen Erinnerungen lebendig halten, sonst drohen Erinnerungen zu verblassen. Dem wollen wir entgegen treten. Wir wollen eine Erinnerungskultur, die Hintergründe beleuchtet und die jene würdigt, die entscheidend mitgewirkt haben, dass der 2. Weltkrieg beendet wurde und der Faschismus besiegt wurde. Deshalb haben wir einen Brief an OB Nopper und den Stuttgarter Gemeinderat auf der Kundgebung verlesen und abgestimmt, der eine andere Erinnerungskultur einfordert. An diesem Thema wird das Bündnis weiterarbeiten.

Brief_OB_80.Jahrestag

In dieser Woche haben wir bereits verschiedene Gedenkveranstaltungen durchgeführt. Die DKP hat am Dienstag im Friedhof Steinhaldenfeld an der Grabstätte für sowjetische Kriegsgefangene und ZwangsarbeiterInnen einen Kranz niedergelegt. Am Zwangsarbeiterdenkmal von Daimler hinter dem neuen Museum hat die DKP der ZwangsarbeiterInnen bei Daimler gedacht, die unrühmliche Geschichte dieses Denkmals beleuchtet verbunden mit der Forderungen, dieses Denkmal an einem sichtbaren Platz vor dem Museum aufzustellen. Am Donnerstag hat der Friedenstreff Nord einen Rundgang in Zuffenhausen zu Orten von Zwangsarbeit organisiert, u.a. zum größten Stuttgarter Zwangsarbeiterlager, in dem über 3.000 Zwangsarbeiter/innen, viele aus der Sowjetunion, interniert waren und ihrer gedacht.

Einen ausführlichen Bericht von Wolfgang Rüter zu den Gedenkveranstaltungen am 22. Juni, die Reden sowie Fotos finden Sie unter folgendem Link:

https://www.parkschuetzer.de/statements/210751

Rede Konni auf Friedhof

Moderation Kundgegung 80 Jahre Überfall Sowjetunion

Rede 80. Jahrestag des Überfalls

Rede Zwangsarbeiterdenkmal

Zwangsarbeiterlager in Zuffenhausen

  1. Juni 2021 schaeferweltweit

Rundgang rund um die Schlotwiese mit Inge und Diethard Möller
von der Zukunftswerkstatt Zuffenhausen

Rund 20 Interessierte kamen am 24.06.2021 an der Hirschsprungallee 18 (Link) zusammen um vom Schicksal tausender Zwangsarbeiter (Link) zu erfahren. Dort wo heute Sport und Spiele statt finden befanden sich ab 1942 Baracken (Link) in welchen  zwischen 1500 und 3000 Zwangsarbeiter vieler Nationalitäten für die Firmen Porsche sowie Heinkel-Flugmotorenwerke (ehem. Hirth) untergebracht waren. Selbst nach dem Krieg bis 1967 wurde das Gelände weiter für Vertriebene, Flüchtlinge sowie sog. „Dispaced People“ (Heimatlose) genutzt.

Hier gibt es Berichte über den Rundgang:

https://schaeferweltweit.de/zwangsarbeiterlager-in-zuffenhausen/

Zwangsarbeiter-Rundgang 24.6.2021 Zuffenhausen

https://www.parkschuetzer.de/statements/210810